4./5. Juni 2016 und endlich mal wieder ein 2-tägiger Ausflug!
Ziel: die berühmten Gehölzer des Spessarts. Anlässlich unserer Freilichtaufführung 2013 “Das Wirtshaus im Spessart” haben wir es 3 Jahre später geschafft einen Ausflug in eben jenen Spessart Wald zu machen “Wo die Käuzchen grausig schrein….”
Los ging es am Samstag früh um Acht Uhr am Hallenparkplatz. Pünktlich fuhr unser Busfahrer Anton auch ein und wir konnten Getränke, Kuchen, Kaffee und seit langem auch mal wieder Gepäck im Bus verstauen.
Das erste Gelächter gab es auch schon kurz nach Dettingen. Einen 50-Sitzer zu 23. bevölkern. Da sollte man meinen das jeder einen Doppelsitz in Anspruch nimmt. Von wegen!! Weil man viel quatschen will und sich auch so gern hat drängen sich alle 23 Reisende in die erste Hälfte und so wirkt der hintere Busteil wie aus einem Geisterfilm:
Nach einer unspektakulären Fahrt war unser erster Stop ca 10:30 Uhr am Kloster Bronnbach zur Frühstückspause. Reichlich wurde Kaffee und Kuchen gedeckt – an dieser Stelle allen Spendern nochmals vielen Dank – und mit einem Gläschen Sekt von Angie noch auf ihren Geburtstag angestoßen. Die Klosteranlage selber konnte man nur mit Bezahlung eines Eintrittes besichtigen, welches wir aufgrund der Zeit nicht gemacht haben. Unseren Herren hatten dann aber doch noch was zu besichtigen – rosarote, lange Hare, hochhackig und eng bekleidet. Man konnte fast merklich sehen wie die Herrenwelt die Bäuche einzog und aufrecht stand :)))
Nach der ersten Stärkung hieß das erste Spessart-Ziel “Schloß Mespelbrunn”. Auf bislang unerklärliche Weise ertönten Erklärungen zu Mespelbrunn und dem Spessart über die Bus-Lautsprecheranlage als wir in den Ort eingebogen sind. Die Mitfahrer dachten Anton hätte das eingeschalten und Anton hat nachgefragt wer denn die Erklärungen im Bus vorträgt. Das war schon seeeehr seltsam und ist bis heute unerklärt.
Das Wasserschloss liegt versteckt in einem verschwiegenen Spessart-Tal zwischen Frankfurt am Main und Würzburg. Das Schloss ist im Renaissancestil erbaut und feierte 2012 sein 600jähriges Jubiläum. Es wurde unter anderem als Drehort des “Wirtshaus im Spessart” mit Liselotte Pulver und Carlos Thompson sowie als Schauplatz für das gleichnamige Theaterstück bekannt. Aufgrund seiner versteckten Lage überstand das Schloss alle Kriege unbeschadet und ist in seiner ursprünglichen Form erhalten geblieben. Noch heute befindet sich Schloss Mespelbrunn in Privatbesitz.
Mit einer Führung durch die öffentlichen Räume und den Innenhof konnten wir einen schönen Überblick über die Anlage gewinnen. Der Turm mit seinem hohen Einstieg und den Erzählungen wie früher die Verurteilten dort ihre Zeit verbringen mussten, beeindruckte ebenso wie die Waffensammlung, die Innenausstattung und die angesammelten Möbelstücke. Nicht berühren – war das Motto und Alarmanlage Kerstin A. hat direkt voll angeschlagen als einer doch seinen Finger an die Schätze legen musste. Da sind wir aber allesamt aufgefahren :o)
Nach der Schlossführung mussten wir uns dann leider etwas beeilen und hatte keine Zeit mehr um die leckeren Köstlichkeiten im Café Pferdestall zu genießen. Um 14 Uhr wurden wir nämlich im Spessartwald erwartet. Gekonnt hat uns Anton über kleine Wege in den tiefen Spessartwald “kutschiert” und am Parkplatz hat uns dann auch schon die berüchtigte Räuberbande in Empfang genommen. Alex wurde vom Fleck weg “entführt” und fast aufgehängt (glaube die Dame hätte ihn wirklich gerne mit nach Hause genommen), Carola wurde zum “Liebchen” für einen älteren Räuber auserkoren (dessen, nach eigenen Aussagen, Spezialitäten auf Vergewaltigen und Rauben liegen) und beide mussten sich aus ihrer Miesere “freitrinken” – ach die Armen!
Schee wars bei den Räubern. Gesungen hat man zusammen, Trinksprüche sind rechts und links erklungen und obwohl Christoph fast erschossen wurde hatten wir hüben wie drüben einen Mortzspaß. Man hat richtig gemerkt das der Truppe unsere Truppe auch viel Spaß gemacht hat. Denn die zusätzlich Anwesenden Landfrauen und die kleine Familiengruppe sind fast untergegangen. Da war es klar, dass wir gemeinsam noch ein Moserle genossen haben bevor wir uns auf Schusters Rappen durch den Spessartwald zum Hohe Wart Haus gemacht haben.
Ein netter kleiner Spaziergang war das und das Hohe-Wart-Haus ist wahrlich ein Wirtshaus im Spessart. Kühles, Warmes und Gutes gab es dort und die Zeit verging – inkl. Regenschauer – wie im Fluge. Ein kleines lustiges Anekdötchen an dieser Stelle noch: Carola hatte einen Fahrdienst für Barbara zurück zum Bus organisiert (die Wirtin und ihr Auto) – drei Plätze frei. Da Barbara nicht alleine fahren wollte wurde Gerhard gefragt. Der wiederum konnte eigentlich ja noch laufen und hat Rosemarie gefragt. Die wollte niemand den Platz wegnehmen und das Ende dieser nicht geraden kurzen Rundendiskussion war Barbaras Aussage “dann fahr doch du mit Gerhard dann lauf ich” – Herrlich!!! :o)))
Die letzte Tagesetappe war dann die kurze Busfahrt zum “Hotel Christel”. Einchecken – Essen raussuchen – Zimmer beziehen – Abendsonne genießen – super klasse!! Ein wunderschönes Hotel haben wir da ergattert, tolle Zimmer, ein riesiger Garten und sogar ein Schwimmteich dabei. Und wie es da in manchen Köpfen gerattert hat “Badhos keine dabei aber I dät sooo gern darein springen”.
Das Abendessen haben wir auch im Hotel Christel eingenommen und das war ebenfalls super! Da der Wettergott so gnädig mit uns war und immer dann die Sonne rausschickte wenn wir gerade nicht im Bus saßen war es nur selbstverständlich das wir uns nach dem Essen nochmals nach draußen verzogen haben. Geschlechtergetrennt natürlich – so wie es sich für anständige und redliche Theaterleut gehört!
So saßen hüben die Herren, und drüben die Damen. Hüben gabs Bier und “männergespräche” (Wald, Maschinen, Bier) und drüben gabs Schnaps, Knabberzeug, Knabberzeug, Knabberzeug, Knabberzeug, Gegacker und Gelächter. Da die Herren die Geschlechtertrennung angezielt haben war es natürlich nur selbstverständlich das Knabberzeug auch nicht zu teilen. Nur Busfahrer Anton hat üppig abbekommen – schließlich muss man sich mit den richtigen und wichtigen Personen gut stellen 🙂
Nachdem ein Gewitter aufzog wurde – weiterhin getrennt – im Innenraum Position bezogen und der Abend in feucht, fröhlicher Manier begangen. Im Nebenraum hatte eine Chorgruppe einen Alleinunterhalter engagiert und die Musik drang natürlich herüber. Immer wieder hat sich ein TG-Pärchen tanzenderweise langsam zum Musikraum vorgetanzt. Es war ein wirklich netter, lustiger, auf der Frauenseite knabberreicher, grundsätzlich unterhaltsamer und schöner Abend. Zu vorgerückter Stunde haben sich sogar ein paar Herren an den Damentisch gewagt. Wir denken es lag an den hochwertigeren Gesprächen und NICHT am Knabberzeug.
Sonntag früh wartete ein reichlich gedecktes Frühstücksbuffet auf die Dezimierung welche wir dann auch erfolgreich begangen hatten. Schon musste man sich auch schon wieder vom Hotel Christel, deren Personal, Eigentümer und sonstigen Gästen verabschieden und mit dem Bus ging es in Richtung Aschaffenburg. Eine Stunde Aufenthalt und dann eine Stadtführung mit Frau Fröhlich. Die war in der Tat so fröhlich, dass sie meist mehr über ihre Witze lachte als der ganze Haufen zusammen. Aber schöne und interessante 90 Minuten waren es trotzdem. Ein wirklich nettes Städtchen dieses Aschaffenburg! Man bedauerte fast das Felix und Peter das Ziel im Schauspiel nicht erreicht haben. Eindrucksvoll konnte Frau Fröhlich die Geschichte näher bringen und so überlegen wir heute noch, ob die Bewohner nun Bayern, Unterfranken, Niederrheiner, Mainzer/Frankfurter, Aschaffenburger oder ganz was anderes sind. Ganz besonders hat uns natürlich die Theatergasse gefallen und auch die große Sonnenuhr hinterlies Ihren Eindruck.
Nachdem das Wetter so spitze war und im Ortskern ein großes Schützenfest stattgefunden hat, wurde spontan beschlossen den Aufenthalt um eine Stunde zu verlängern. So wurde vereinzelt noch die Kirche erkundet und die kleinen Gässchen abgelaufen aber auch ein Bier und eine Wurst auf der Hockete genossen!
Pünktlich zur Abfahrtszeit und wirklich keine 5 Minuten nach Abfahrt öffnete der Himmel seine Pforten und Wassermassen mit Hagel prasselten nur so auf die Erde. Timing? Wieder mal alles richtig gemacht!!
Der Heimweg war mit den geänderten Zeiten und dem längeren Aufenthalt in Aschaffenburg unspektakulär und nur durch eine idyllische Rasplatz-Pinkelpause unterbrochen. Den Abschluss dieser zwei schönen Tage gab es dann im Café Biesinger mit Abendessen À la carte. Wirklich jeder war pappsatt und super zufrieden mit dem Essen und seelig gingen wir gegen 21 Uhr in Richtung heimisches Sofa!
Vielen Dank an dieser Stelle den Organisatoren, dem Busfahrer, dem Verein für die finanzielle Unterstützung und nicht zuletzt allen die mitgegangen sind und diese zwei Tage so schön haben werden lassen!!
Zum Fotoalbum; und hier noch eine kleine Slideshow aus dem Fotoalbum:
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